25 Apr 2016

Magical Places: St. Berrihert's Kyle and Holy Well, Co. Tipperary

Hidden deep in the Glen of Aherlow at the foot of the Galtee Mountains lies the enchanted and mysterious St. Berrihert's Kyle and Holy Well. 

 


(scroll down for german version)


An unusual collection of  early medieval crosses and slabs dating from the 7th to the 9th century were found at this remote place - there are over 70 cross-slabs, four roundstones, a bullaun stone and the head and base of a large and a smaller cross. Some of them are ornately decorated, some just inscribed with a simple cross. It remains a mystery what they were originally part of and why they are situated in a field in County Tipperary.







Little is known about the namesake St. Berrihert, except that he was a Saxon monk, who came to Ireland in the 7th century, accompanied by his two brothers and his father. His name is sometimes spelled St. Berichter, Berchart or Beirchachtuire and he is also associated with other places, mostly in County Cork.
It is believed that he built a small monastery here, although no traces of any stone buildings were ever found at the site. It is of course possible that all the buildings of the settlement were made of timber. There is, however, no mention of a monastery in any of the annals. 
The place might be an ancient burial site. In St. Berrihert's day the Glen of Aherlow was one of the main territories of the Cleanglais, a sept belonging to the royal Eóganachta Áine dynasty. The Cleanglais lived in the Glen for many centuries and some of the ornately engraved cross-slabs might be grave markers for members of the important family.




The kyle itself - the oval stone structure - was re-built in the 1940s by the Office of Public Works when the overgrown site was cleaned up. The cross-slabs and crosses were incorporated into the wall to protect them from theft and grazing live stock. Inside the kyle there's a rag tree full of ribbons and votive offerings are laid out in front of the taller cross and the bullaun stone.  



Many of the offerings are children's toys, which leads some historians to believe the site might be a socalled "cillin", a burial site on unconsecrated ground where unbaptized children found their final resting place. Such Cilliní are found all over Ireland, and often they are unmarked places, only the locals know exactly where they are. 
Next to the kyle is another enclosure - stones laid out in a circle that might mark the children's burial ground. Around it is a path with prayer stations marked by cross-slabs. These stations were also erected in the 1940s by the OPW. 

A moss-covered teddy bear
A children's burial ground?

St. Berrihert's feast day is celebrated on the 18th of February and each year pilgrims gather at the site and especially at the holy well, which lies further afield beyond the kyle.
A pilgrim's path leads around the well and the surrounding trees are decorated with colourful ribbons and little tokens. There's even cups hanging in the trees to gather water from the well. The water is believed to have curative powers, especially for eye ailments and burns. Local lore has it that the water from the well cannot be boiled! (Unfortunately, we didn't put that theory to the test...)






This place is one of the most serene I have ever visited, there's a special feeling about it. But there's also an air of silent sadness, considering the notion that it might have been a children's burial ground.
The site is also quite difficult to find, we had to stop and ask some locals to locate it. It lies in the townland of Ardane between the villages of Lauragh and Rossadrehid and to get to it you have to climb over a stile and cross two marshy fields. The well lies even further afield, about 200 metres beyond the kyle. A wooden causeway leads through the fields and makes it easier to cross the marsh and find the sites.


german version:
 

Versteckt im Aherlow Tal am Fusse der Galtee Berge liegt die verwunschene und seltsame Einfriedung und die heilige Quelle des St. Berrihert.

 


Eine ungewöhnliche Ansammlung an früh-mittelalterlichen Steinkreuzen und Steinplatten aus dem 7. bis 9. Jahrhundert wurden hier an diesem entlegenen Ort gefunden - über 70 Kreuzgrabsteine, vier Rundsteine, einen Bullaun Stein und den Kopf und die Basis eines großen und eines etwas kleineren keltischen Kreuzes. Einige sind sehr aufwendig dekoriert, andere haben nur ein simples Kreuz eingraviert. Es bleibt ein Rätsel wo sie einst hingehörten und warum sie in einem Feld in der Grafschaft Tipperary gefunden wurden. 



Viel weiß man auch nicht über den Namensgeber der Anlage, dem Hl. Berrihert, außer dass er ein angelsächsischer Mönch war und gemeinsam mit seinen beiden Brüdern und seinem Vater im 7. Jahrhundert nach Irland kam. Sein Name wird manchmal auch Berichter, Berchart oder Beirchachtuire geschrieben und er wird auch mit anderen Plätzen, hauptsächlich in der Grafschaft Cork, in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass er hier ein kleines Kloster gegründet hat, obwohl keine Spuren eines Steingebäudes gefunden wurden. Es kann natürlch auch sein, dass es nur aus Holz erbaut wurde. In den Annalen findet sich allerdings auch keine Erwähnung eines Klosters. 
Dieser Platz könnte auch eine historische Grabstätte sein. Zu St. Berriherts Zeiten war das Tal von Aherlow Territorium der Cleanglais Familie, ein Clan der mit der royalen Eóganachta Áine Dynastie verwandt war. Die Cleanglais lebten hier viele Jahrhunderte lang und manche der Kreuzsteine könnten die Gräber dieser wichtigen Familie markieren. 



Die Einfriedung selbst - die ovale Steinmauer - wurde in den 1940er Jahren vom irischen Denkmalamt restauriert und wieder errichtet, als die völlig überwachsene Anlage frei gelegt wurde. Die Kreuze und Steinplatten wurden in die Mauer eingearbeitet, um sie vor Diebstahl und weidendem Vieh zu schützen. Innerhalb der Steinkonstruktion steht ein "rag tree" - ein Baum auf den bunte Bänder gebunden werden. Opfergaben sind vor dem größeren Kreuz und dem Bullaun Stein niedergelegt. 






Bei vielen dieser Gaben handelt es sich um Kinderspielzeug, was einige Historiker in der Annahme stärkt, der Platz könnte ein sogenannter "Cillin" sein - ein Friedhof auf ungeweihtem Land wo ungetaufte Kinder ihre letzte Ruhe fanden. Solche "Cilliní" gibt es in ganz Irland, oft sind es unmarkierte Plätze, nur die Einheimischen wissen wo genau sie liegen. 
Neben der Einfriedung gibt es eine weitere Umgrenzung aus kreisförmig angelegten Steinen, die den Kinderfriedhof markieren könnten. Rundherum ist ein Pfad mit Gebetsstationen, gekennzeichnet durch Kreuzsteine. Dieser Kreuzweg wurde ebenfalls in den 1940er Jahren vom irischen Denkmalamt angelegt.
  




Der Hl. Berrihert feiert seinen Namenstag am 18. Februar und jedes Jahr versammeln sich Pilger an diesem Platz, vor allem aber an der heiligen Quelle, die ein paar Felder hinter der Anlage liegt. 
Ein Pilgerpfad führt rund um die Quelle und die umliegenden Bäume sind mit bunten Bändern und kleinen Opfergaben geschmückt. Es hängen sogar Tassen in den Bäumen, um Wasser aus der Quelle zu schöpfen. Das Wasser soll Heilkräfte haben, vor allem gegen Augenleiden und Verbrennungen.  Laut Volksglaube soll man das Wasser außerdem nicht kochen können! (Leider haben wir diese Theorie nicht ausprobiert...)



Dieser Ort gehört zu den ruhigsten die ich je besucht habe, da ist ein ganz besonderes Gefühl in der Luft. Aber es liegt auch eine Art stille Traurigkeit über dem Platz, vor allem wenn man sich vorstellt, dass es ein Friedhof für Kinder sein könnte.
Die Anlage ist schwierig zu finden, wir mußten anhalten und Einheimische fragen, um den Platz zu lokalisieren. Die Einfriedung liegt in der Gemeinde Ardane zwischen den Dörfern Lauragh und Rossahedrid. Man muß über einen Zaun klettern und zwei Felder überqueren, um zu der Anlage zu gelangen. Die Quelle liegt noch ein Stück weiter entfernt, ein Holzsteg führt über die Felder und macht es einfacher über die feuchte Wiesen zu gehen und die Plätze zu finden.



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