22 Jan 2014

Sailing back in time: on board the Jeanie Johnston, Dublin

In the mid 19th century the great famine, known in Irish as "An Gorta Mór"- the "Great Hunger" ravaged Ireland and sent almost two million people fleeing the country. The only escape of the horrors of starvation, disease and eviction was a dangerous journey across the Atlantic.



(runterscrollen für die deutsche version!)


In 1845 Ireland was one of the most densely populated countries in Europe. The country was under British rule, run by British landed gentry that had British law and British soldiers on their side. Barred from owning land the Irish were forced to pay crippling rents and serve their British masters. Irish peasants lived in poverty while most of Ireland's farmland was used to grow wheat, barley and oats meant exclusively for exportation to England. 
The peasants were left with the potatoe, that was introduced from South-America in the 16th century, and soon became the main source of food. No other crop could feed so many mouths while still providing enough vitamins, fibre and carbohydrates. 

 

When the potatoe blight struck in 1845 it equalled a death sentence for millions of Irish peasants. Other crops were not affected by the blight, but the British government and the absentee landlords never considered feeding the starving Irish population with the food available. Instead they continued - under military escort - to bring their crops to the ports and ship them out of the country. There was a "famine" in a land that produced an abundance of food and enough surplus to export it.


Many peasants had nothing more to eat than grasses, leaves and the rotten potatoe. When the crop continued to fail the next year and the year after that, starvation and disease spread throughout the country. It wasn't long until the streets and villages in rural Ireland were filled with the dead and dying.
With few options left, many decided to leave this doomed island.


Even before the potatoe blight many Irish crossed the Atlantic in search of a better life for themselves. What used to be a steady drip of emigrants turned into a flood during the years of the Great Hunger. Many of the destitute Irish first made their way to nearby England, but in May 1847 British Parliament passed a new law allowing ports like Liverpool to refuse entry to Irish refugees. 

The "Famine" Memorial
So the Irish turned towards the other side of the Atlantic. 
Back then the journey to Canada took about seven weeks and cost about 50 Shillings (approx. € 300,00 in today's money), a ticket to any of the US ports was a little more expensive.
Most of the ships carrying the emigrants were old cargo ships, designed to carry timber or corn, but ill equipped to carry hundreds of passengers. They soon became known as "coffin ships", because they were overcrowded, disease-ridden and didn't provide sufficient food and water for the crossing. About a third of the emigrants aboard these coffin ships never reached their destination. 



One of these cargo vessels was the Jeanie Johnston.  
Built in 1847 in Canada she sailed between County Kerry and North America, carrying timber to Europe and emigrants to Quebec, New York and Baltimore.  
She made her maiden emigrant voyage from Blennerville near Tralee in Co. Kerry to Quebec in April 1848 with 193 emigrants on board. (Today a ship of this size is licensed to carry no more than 40 people including crew.) Even though conditions were very cramped, no crew or passenger lives aboard the Jeanie Johnston were ever lost.
Over the next seven years she sailed between Ireland and North America under the commandership of Captain James Attridge and with Richard Blennerhassett, a qualified doctor aboard, managed to carry more than 2,500 passengers safely across the Atlantic.

Wax figures of  passengers and crew


An accurate replica of the original three masted barque was finished in 2002 and in 2003 made the voyage from Tralee to Canada and the United States, attracting over 100,000 visitors in 32 cities.

Today the Jeanie Johnston is docked at Custom House Quay on the north bank of the river Liffey in Dublin's dockland area and was converted into a living history museum on 19th century emigration. On board you can learn about Irish emigration and see how the emigrants lived during the daunting transatlantic passage. It's like sailing back in time, almost like joining the emigrants on their journey. Below deck life-size wax figures of actual former passengers and crew are sitting, standing and lying around, and while they do look a bit creepy, every one of them has their own unique story, that you will hear about on the guided tour.

The Jeanie Johnston is open year round with guided tours in the morning and afternoon.
Find out more on their website: http://www.jeaniejohnston.ie/




deutsche version:

Mitte des 19. Jahrhunderts wütete eine Hungersnot in Irland (in Irish bekannt als "An Gorta Mór", der "große Hunger"), die  fast 2 Millionen Menschen die Flucht ergreifen ließ. Der einzige Weg dem Schrecken des Verhungerns, der Krankheiten und Zwangsräumungen zu entfliehen, war die gefährliche Reise über den Atlantik.




Im Jahre 1845 war Irland eines der dicht besiedelsten Länder Europas. Das Land stand unter britischer Herrschaft, wurde vom britischen Landadel regiert, der britisches Recht und britische Soldaten auf seiner Seite hatte. 
Den Iren war es untersagt Land zu besitzen, sie mußten horrende Mieten zahlen und ihren britischen Herren dienen. Irische Bauern lebten in Armut, während große Flächen irischen Ackerlands für den Anbau von Weizen, Gerste und Hafer verwendet wurden, die ausschließlich für den Export nach England gedacht waren.
Den Bauern blieb nur die Kartoffel, die im 16. Jhdt. aus Südamerika eingeführt wurde und bald zum Hauptnahrungsmittel wurde. Keine andere Pflanze konnte soviele Mäuler füttern und gleichzeitig genügend Vitamine, Ballaststoffe und Kohlenhydrate liefern.
Als die Kartoffelfäule im Jahr 1845 die Ernte zunichte machte, kam das für Millionen von irischen Bauern einem Todesurteil gleich. Andere Pflanzen waren von der Fäule nicht betroffen, aber die britische Regierung und die abwesenden Gutsherren zogen nie in Betracht die hungernde irische Bevölkerung damit zu versorgen. Statt dessen fuhren sie fort ihre Erträge - unter militärischer Aufsicht - in die Hafenstädte zu bringen und aus dem Land zu verschiffen. Es gab eine "Hungersnot" in einem Land das reichlich Lebensmittel und Überschüsse für den Export produzierte.


Viele Bauern hatten nicht mehr als Gräser, Blätter und die giftigen Kartoffeln zu essen. Als die Ernte das nächste Jahr und dann das darauf folgende ebenfalls ausfiel, breiteten sich Hungertod und Krankheit über das Land. Es dauerte nicht lang und die Strassen und Dörfer im ländlichen Irland waren übersät mit Toten und Sterbenden. 
Ohne Alternative blieb vielen nichts anderes übrig als diese verlorene Insel zu verlassen.

Schon vor der Kartoffelfäule überquerten viele Iren den Atlantik in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Was ein steter Tropfen von Auswanderen war, wurde zu einer Flut in den Jahren des "Großen Hungers". Viele der mittellosen Iren flohen zuerst ins nahe England, aber im Mai 1847 erließ das britische Parlament ein neues Gesetz, das den Hafenstädten wie Liverpool erlaubte irischen Flüchtlingen die Einreise zu verweigern. 


Also richteten die Iren ihren Blick auf die andere Seite des Atlantiks. 
Damals dauerte die Überfahrt nach Kanada ungefähr sieben Wochen und kostete 50 Shillings (das entspricht heutzutage ca. € 300,00), ein Ticket in eine der US amerikanischen Hafenstädte kostete etwas mehr. 
Die meisten Schiffe auf denen die Emigranten segelten waren alte Frachtschiffe, gebaut um Handelsgüter wie Holz oder Mais zu transportieren, aber schlecht ausgestattet um mehrere hundert  Passagiere zu befördern. Sie wurden schnell unter dem furchteinflößenden Namen "Sargschiffe" bekannt, weil sie überbelegt waren, Krankheiten ausbrachen und nicht genügend Proviant und Wasser für die Überfahrt bereitgestellt wurde. Ungefähr ein Drittel der Emigranten an Bord dieser Sargschiffe erreichten niemals ihr Ziel.

  
Eines dieser Frachtschiffe war die "Jeanie Johnston".
Gebaut wurde sie in Kanada im Jahre 1847 und segelte zwischen der Grafschaft Kerry und Nordamerika, sie beförderte Holz nach Europa und Auswanderer nach Quebec, New York und Baltimore.
 
Blennerville in Co. Kerry
 Ihre Emigranten-Jungfernfahrt führte sie im April 1848 von Blennerville nahe Tralee in der Grafschaft Kerry nach Quebec mit 193 Auswanderern an Bord. (Heute ist ein Schiff dieser Größe berechtigt nicht mehr als 40 Personen inklusive Crew zu befördern.) Obwohl es an Bord sehr überbelegt und eng war, verlor nie einer der Passagiere oder der Besatzung auf der Jeanie Johnston sein Leben.
In den nächsten sieben Jahren segelte das Schiff zwischen Irland und Nordamerika unter dem Kommando von Kapitän James Attridge und schaffte es mit Hilfe des qualifizierten Arztes Richard Blennerhassett mehr als 2.500 Passagiere sicher über den Atlantik zu befördern.

  
Eine detailgetreue Nachbildung des original Dreimasters wurde 2002 fertig gestellt und segelte 2003 von Tralee nach Kanada und die Vereinigten Staaten. Auf ihrer Reise in 32 Städte lockte sie über 100.000 Schaulustige an. 
Heute liegt die Jeanie Johnston an der Anlegestelle am Custom House Quay am Nordufer des Flußes Liffey in den Dubliner Docklands und wurde in ein Museumsschiff umgewidmet. An Bord kann man alles über die Irische Emigrationswelle erfahren und sehen wie die Auswanderer während der transatlantischen Überfahrt lebten. Es ist als würde man in die Vergangenheit segeln, beinahe so als würde man die irischen Auswanderer auf ihrer Reise begleiten. Unter Deck stehen, sitzen und liegen lebensgroße Wachsfiguren tatsächlicher ehemaliger Passagiere, die zwar etwas gruselig anmuten, aber alle ihre eigene interessante Geschichte haben, die man während der Tour erfährt.

Die Jeanie Johnston hat das ganze Jahr über geöffnet, Führungen gibt es vormittags und nachmittags.
Hier gibt es mehr Information auf ihrer Web Seite: http://www.jeaniejohnston.ie/





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